Nie in diesen Tiefen geblendet
berührt von unsichtbarer Hand
pflückt deine Stimme
sie ist mir wohlbekannt
atmend löst sich unaufhaltsam
ein längst gerissenes Band
entwirrt meine Sinne
wird alles neu benannt.
***
Nachdem mir der Vollmond und die nachbarschaftlichen Spät- respektive Frührückkehrer vom Ausgang, vorletzte Nacht ein bisschen die Erholung geraubt haben, bin ich dankbar über den tiefen Schlaf in dieser Nacht.
Es ist Emeas letzter Ferientag, morgen wird sie ab Bordeaux retour fliegen. Wir starten frühmorgens die Waschmaschine und satteln danach unsere «Stahlrösser».
Es geht 12 km nach Andernos les Bains. Wir geniessen das ausgebaute Fahrradwegnetz inklusive dazugehöriger App in der man die Route nach Schwierigkeits- oder Sicherheitsgrad wählen kann. Sagenhaft ist das! 98% des Weges können wir auf sicheren Wegen, vorbei an Eichel- und Pinienwäldern mit riesigem Farn (2 m hoch!) machen.
Oft im angenehmen Halbschatten. Mit bezaubernden Licht- und Schattenspielen, wunderbaren Düften und beruhigendem Gezirpe. Manchmal an der Sonne 🥵 Man ist gemütlich, freundlich und respektvoll unterwegs. Muss man die Strasse queren, ist es selbstverständlich, dass die Autofahrer anhalten. Das ist toll! Dankeschön.
In Andernos les Bains ist Ebbe. Die Schiffe liegen auf Grund. Mir gefällt diese Stimmung. Nur die armen Krebse… Ob die genug lange durchhalten bis das Wasser zurück kommt? Vielleicht graben sie sich auch ein…
Am Austernhafen ist es auch eine schöne Atmosphäre. Im Städtchen selbst ist Markt und es hat sehr viele Leute. Diese lassen wir schnell hinter uns.
Weiter gehts 10 km nach Claoeuy, gemütlich auf dem Radweg, vorbei an der langen Autokolonne, die sich meist einmal pro Tag bildet. In Claouey angekommen brauche ich dringend etwas Süsses. Nach einer Crepes au sucre und einer Cola gehts mir wieder besser und ich schiebe noch eine Portion Pommes nach. Voilà.
Dem Hafen entlang gibt es stimmungsvolle Restaurants – sicher bezaubernd auch abends – sofern man Austern mag. Von Claouey gehts 10 km zurück nach Lège. Hier leider fast alles an der Sonne. Puohhh, richtig heiss ist es nun. Unsere Fahrradsättel kochen und wir bald auch.
Unterwegs kaufen wir Bienenhonig. Wir dürfen alle Sorten probieren und hören gespannt die Erklärungen dazu – es ist so schön im Schatten ☺️ Erika-, Akazien-, Wald-, Frühlings- und verschiedene Blütenhonige. Wir entscheiden uns für Erika- und Waldhonig. Obwohl mir Waldhonig oft zu stark ist, finde ich diesen sehr fein! Der Imker fragt, was für eine Sprache wir sprechen. Swiss allmand… Aha Schweiz, das ist doch dieses kleine Land zwischen Österreich und Deutschland. Öhhm ja, genau 😉
Wir sind schlussendlich alle froh, wieder im Haus zu sein, wo nach den gestrampelten 32 km ein kühler Pool – jedenfalls im ersten Moment – auf uns wartet.
Gemütlicher Abend. Gastgebergeschenk trinken. Packen. Zeitig ins Bett. Guet Nacht.
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