· 

Uganda/Ruanda | Tag 2 | Ziwa Rhino Sanctuary


Christian hat Geburtstag. Der Kuchen und das Kerzli haben die Reise überstanden und so kann ich ihn zum Frühstück überraschen. Happy Birthday to youuuuuuuuu! Auch ein Grund zum Feiern; wir scheinen die Malariaprophylaxe gut zu vertragen. 

 

Wir haben tief, wenn auch kurz geschlafen. Um 5.45 Uhr aufstehen. Als wir um 6.15 Uhr nicht beim Frühstück sind, wird bei uns angeklopft. Jaaa-a wir kommen. 

 

Heute ist ein langer Transfertag. Zuerst wird Wasser eingekauft. Danach fahren wir am Lake Victoria vorbei. Es ist der grösste Frischwassersee der Welt. Uganda, Tansania und Kenia grenzen an den See. Unser steter Begleiter; Diesel und Rauchgeschmack von den Feuern in den Dörfern und den Timbas – das sind Steintürme wo Backsteine gebrannt werden.

 

Tyson scheint jeden zu kennen und alle ihn. Es ist eine wahre Freude! So kommen wir viel in Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Er ist sehr aufmerksam und hilfsbereit und so erstaunt es wenig, als er kurzerhand einspringt als ein anderer Jeep nicht mehr anspringt. Tyson regelt das. Voilà weiter gehts. Wir queren Reis- und Zuckerrohrfelder. Überall gibt es Eucalypths-Bäume. Sie werden vorallem als Feuerholz gebraucht. Die Bäume werden ebenfalls zu Öl verarbeitet. Zudem schützen sie die Erde vor Erosion. 

 

Unser erstes Ziel ist der Ziwa Rhino Sanctuary. Das 2005 eröffnete Schutzgebiet widmet sich der Nachzucht und Auswilderung der in den 80er Jahren in Uganda ausgestorbenen Breitmaulnashörner. Das Gebiet liegt nord-westlich von Kampala und ist über asphaltierte Strassen erreichbar. Im Umkreis der Hauptstadt existiert eine gewisse Infrastruktur, ausserhalb findet man weder Strom- noch Wasserleitungen. Die Armut zeigt sich mit jedem gefahrenen Kilometer mehr. Das bunte Leben spielt sich dennoch ungehindert draussen auf den Strassen ab. 

 

Der Linksverkehr ist gewöhnungsbedüftig, doch das ist der Verkehr sowieso. Es ist unglaublich viel los! Am Strassenrand sind die Menschen zu Fuss unterwegs, dann gibt es die Töffli, die sogenannten Boda Boda, Busse und Autos. Oft alles miteinander und kreuz und quer. Es wird gehupt, gewinkt, überholt, gelacht und NIE geschimpft. Die Eindrücke sind unglaublich. Bis zu zehnt sitzen sie auf den Boda Bodas, egal ob mit Kleinkind oder Oma – oder alles zusammen. Velos sind komplett mit Bananenstauden behangen oder es werden ganze Käfige von Hühnern transportiert. 

 

Am Strassenrand kann man alles kaufen. Von Betten und Hundehütten über Lebensmittel und Kleidung. Wir kaufen Früchte für die nächsten Tage ein. Viele Mangos (in Uganda wachsen fünf verschiedene Sorten von Mangos) und sechs Ananas. Überall grasen Ziegen und Kühe, rennen Hühner herum. Die Kinder spielen mit Holzruten. Immer wieder sehen wir muslimische Gottesdienste.

 

Kaum haben wir das grosse Hinweisschild zum Park passiert, ist es mit den guten Strassen vorbei. Wir fahren über Schotterpisten, so, wie wir das auch von den Kapverden her kennen. 

 

Angekommen gehen wir zu Fuss auf Pirsch. Kaum unterwegs überrascht uns ein Platzregen. Wir stehen unter einen Baum mit direkter Sicht auf die grossen und imposanten Rhinos. Schön, dass die Breitmaulnashörner hier eine Lebensgrundlage gefunden haben! Doch noch immer müssen die Tiere von Rangern bewacht werden. Nach wie vor sind Wilderer auf ihre Hörner aus. Furchtbar. 

 

Nach diesem Erlebnis gibt es leckeres Mittagessen und dann machen wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft die «Murchison River Lodge». Die erdigen roten Strassen haben sich mit dem heftigen Regen zu Matsch verwandelt. Unterwegs halten wir bei den Murchison Wasserfällen. Wir geniessen den grandiosen Ausblick auf die Wasserfälle. Es ist der stärkste Wasserfall der Welt. Der Nil donnert durch eine kleine, sieben Meter tiefe Spalte. Bis zu 300 Kubikmeter Wasser stürzen über die Fälle. Eindrücklich und spektakulär. Atemberaubend! Es existiert wenig Absperrung, so dass man sehr dicht an die rauschenden Wassermassen heran kommt. Überall spritzt und schäumt es. Der Lärm ist ohrenbetäubend. Wer den Rheinfall kennt; das ist nur ein Vorgeschmack. Wir sind bald klitschnass. Was für ein Spass!

 

Abends in der Murchison River Lodge werden wir zum Essen auf eine Plattform über dem Nil geführt. Wir hören Vögel und das lustige Gegrunze von den Hippos unter uns. Es ist bezaubernd! Und dann wird Christian mit Gesang und Kuchen überrascht. Wir sind sprachlos. Einfach nur schön.

 

 

Nach dem Abendessen werden wir zur Unterkunft begleitet, da es jederzeit sein kann, dass sich ein Wildtier auf dem Gelände befindet. Ich bin ja gespannt auf unsere Nacht…

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Doris und Andi (Montag, 17 Juni 2024 18:27)

    Wir wünschen Christian nachträglich alles Gute zum Geburtstag.
    Geniesst die Reise

  • #2

    Eva (Dienstag, 18 Juni 2024 21:10)

    Wowwww!.. Unbeschreiblich schön sind eure Reisefotos!..
    Auch Sarah's Reise-Tagebuch ist sehr spannend und schön!
    Ich glaub, schöneren Geburi kann sich kaum wünschen..

    Vielen Dank dass ich euch hier sehen und lesen darf!


    Für mich ist es ein Hochgenuss, Merci! �