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Uganda/Ruanda | Tag 11 | QENP | Ishasha


Srrr srrrrrrr hat es gestern tatsächlich unter dem Sternenhimmel gemacht…


Ein neuer Tag. Es ist früh und es ist richtig kalt. Ich kleide mich mit Merino ein und muss dabei schmunzeln. Denn als wir bei den Murchison Falls waren und so klitschnass von den Fällen kamen, hat Christian nachher, da er ein Merinoshirt trug, dermassen stark nach nassem Hund gerochen 😂 Um 6.15 Uhr werden wir beim Zelt abgeholt, das ist gut so, denn in der Nacht hat man wieder Tiere gehört. Also ich nicht, ich habe tief und fest geschlafen, doch Christian meinte, da hätte wer recht gemampft. Wohl Henry das Hippo.

Es geht also erneut früh los auf Pirschfahrt, dementsprechend früh sind wir gestern auch zu Bett. Zum Frühstück sind wir zurück. Wir haben erneut sooooooo viele Eindrücke gesammelt…

Vor uns hoppeln die Hasen und flattern Vögel davon. Sie legen sich nachts auf die von der Sonne gewärmte Strasse und werden von uns jetzt natürlich unsanft weggescheucht. Die Hasen sind so herzig! Das sieht man bei uns nur noch selten. Wir sehen auch einen Uhu. Topis (Antilope), in der Ferne Elefanten, Pumbas, Wasserböcke, Büffel, verschiedenste Vögel mit roten, gelben oder schwarzen Beinen und, wir bekommen viele Schlaglöcher zu spüren. Und das alles noch ohne Frühstück im Bauch 😬

Am Horizont färbt sich der Himmel rot.

Später gelingt mir ein Foto des «Yellow throated Longclaw» und kurz danach vom Cinnamon Chester Bee-eater. Bisher flogen die immer weg. Logisch, sind ja auch Vögel 😉

Ich sortiere die Bilder nach dem Frühstück mit grosser Freude und mit Bedacht. Den restlichen Morgen bis nach dem Mittagessen geht es gemütlich zu. Derweil Christian schläft und vor sich hinschnarcht, räume ich das Feld. Mir bleibt Zeit um die Umgebung zu Erkunden und zu Duschen. Letzteres ist eine Herausforderung. Entweder werde ich wie ein Hummer gekocht oder mit Eiswürfeln überschüttet. Geduld ist gefragt und immer wieder ein neuer Anlauf. Irgendwann habe ich das Shampoo aus den Haaren raus. Das nasse Haar zu Zöpfen flechten und gut ist‘s. So vergeht die Zeit. Ich geniesse meine Ruhe an der Sonne und denke wieder, wie freundlich die Menschen hier doch sind. Sie nehmen sich Zeit um zuzuhören und zu sprechen. Es ist eine wahre Freude. Mittagessen.

Dann kommt die Mittagssonne durchs Zeltfenster, fällt schräg auf mein Kopfkissen, und ich schlage die Augen auf… Meine Gedanken sind seit dem Wissen um meine Diagnose und der, durch den Virus ausgelösten Autoimmun-Erkrankung, oft auf die unmittelbaren Auswirkungen auf Energielevel und Stoffwechsel fixiert. Es ist sehr wichtig, dass ich genug Erholungszeit habe und das Richtige esse. So musste ich lernen, meinen ganzen Alltag neu zu gestalten. Mit diesem Wissen haben wir die Reise noch mit mehreren Ruhetagen ausgedehnt. Bis jetzt klappt es ganz gut.

Wir sitzen noch ein bisschen vor unserem Zelt und bekommen in unmittelbarer Nähe Büffel, Elefanten mit Babys, Echsen, Geckos, Affen, Schmetterlinge und Vögel vor die Linse. Einfach toll. Die Elefanten tröööÖÖöööten so lautstark, dass wir das Gefühl haben die stürmen jetzt dann gleich unser Zelt! 

Am späteren Nachmittag machen wir uns wieder auf Pirschfahrt. Wir sehen erneut viele Tiere, doch davon morgen in Text und Bild mehr. Morgen dislozieren wir übrigens in den Bwindi Nationalpark, es ist die Heimat der Berggorillas. Übermorgen dann geht es zu den Gorillas. Juheeeeeeee 🦍 

Doch zuerst haben wir Elefanten-Alarm… Alle sind etwas nervös und auf dem Feuer wird Holz nachgelegt. An allen Ecken wird mit starken Licht Wache gestanden. Die Elefanten knurren und tröten. Das wird sicher eine spannende Nacht.

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