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Uganda/Ruanda | Tag 12 | Bwindi Impenetrabe National Park


Der Bwindi Impenetrable Forest liegt im Südwesten von Uganda und soll Afrikas ältester Regenwald sein. Er ist weltbekannt für seine hervorragende Sichtung von Gorillas. Der Wald beherbergt die Hälfte der verbliebenen Gorillas weltweit! 


Unser Gorilla-Erlebnis findet morgen in zerklüfteter Landschaft mit dichtem Dschungel, kaskadierenden Wasserfällen, funkelnden Bergbächen, tiefen Tälern und steilen Graten statt. Der unberührte Wald wurde wegen seiner atemberaubenden natürlichen Schönheit und seiner einzigartigen ökologischen Bedeutung zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Im Gebiet gibt es auch die Virunga-Vulkane, von denen drei noch aktiv sind. 

Puuh, die Elefanten haben gestern Abend glücklicherweise irgendwann Ruhe gegeben und sich zurück gezogen. Es war schon ziemlich unheimlich dieses Gebrülle und die Nervosität im Camp war deutlich spürbar. Da ist schon ganz viel Kraft, die diese Tiere mitbringen! Wir hören durch die Dunkelheit der Nacht ganze Äste/Stämme brechen, während wir unser Nachtessen unter den Sternen haben… In diesen Momenten wird einem wieder bewusst, wie klein man als Mensch doch ist!

Wir verlassen Ishasha nach dem Frühstück. Wilson – das ganze Team werden wir vermissen. Ja, Wilson nehme ich in meinem Herzen mit 🤍Wir haben sehr schöne Gespräche geführt. Was für eine grosse Gastfreundschaft und Herzlichkeit die wir hier erleben durften! Danke Ishasha Wilderness Camp. Danke vielmals. Beim Schreiben kommen mir die Tränen, ich bin einfach tief ergriffen von dieser grossen Menschlichkeit und der Schönheit dieses Landes. Der Perle Afrikas. 

Wir singen zusammen im Auto. Tyson versucht mich abzulenken. Die Abschiede fallen mir immer schwer und hier besonders. Diejenigen die mich gut kennen, wissen das ich furchtbar bin im «Aufwiedersehen sagen». Mit Michael Jackson im Ohr fällt es etwas leichter. Wir haben 70km vor uns mit «african massage» und einer zwischendurch (es chliises bitzeli lang) besseren Strasse. Wir benötigen rund drei Stunden. Einmal halten wir an einer Tankstelle, doch die haben kein Benzin. Kein Problem, wir haben einen 200 Liter Tank, respektive zweimal 100 Liter. Ausserdem braucht Tyson Bargeld. Wir klappern verschiedene Banken und Automaten ab. Es scheint schwierig zu sein. Entweder ist die Gebühr zu hoch oder der Automat funktioniert nicht… 

Tyson wirft mir, wie jeden Tag, durch den Seitenspiegel fürsorgliche Blicke zu und doch höre ich heute noch viel öfters als sonst: «Sarah, are you okay?». Er merkt, dass es mir nicht so gut geht. 

Die Strasse ist sehr sehr SEHR staubig. Das erste Mal überhaupt schliessen wir alle Fenster vom Toyota. Die Menschen kommen uns auf den Töffs mit umgewickelten Tüchern, mit Masken vor der Nase, mit Sonnen- oder Taucherbrillen – einfach alles was vor Staub halbwegs schützt – entgegen.

Es schüttelt, rüttelt und staubt. Es staubt tiefrot und der Dunst hüllt unser Auto ein. Wir fahren immer weiter hoch in die Berge. In den Dörfern winken uns lachende Kinder. Tyson telefoniert mit seiner Mama, lässt sie wissen, das er nun bald da ist. Ja, Tysons Familie lebt in Bwindi. Er ist hier aufgewachsen und zeigt uns das Haus seiner Eltern/Kindheit, seiner Grosseltern. Tyson selbst lebt mit seiner Familie in Entebbe. 

Am Nachmittag kommen wir in der «Trackers Safari Lodge» an. Die Strasse dahin übertrifft alles bisher erlebte 🙈 Stellt euch eine unerschlossene Berghütte in den Bergen in steilstem Gelände vor, die Strasse ist mit Steinen, Wasserrinnen, Schlaglöchern und co. gespickt. Doch es lohnt sich, die Lodge empfängt uns sehr herzlich. Wie immer gibt es zuerst ein warmes nasses Tuch und einen Saft zur Erfrischung. Wir werden jedoch auch mit Früchten, Getränken und Schokolade auf dem Zimmer überrascht. Ausserdem haben wir einen gratis Wäscheservice und, sie kochen uns extra noch eine Suppe zu unserem Lunchpaket dazu. Und die Aussicht auf den Wald. Wow! Bwindi liegt auf Höhe von Sedrun. Wir sind also wirklich in den Bergen.

Wir müssen uns ausruhen um für das anspruchsvolle Trekking vom nächsten Morgen gerüstet zu sein. Kleidung bereit legen, Akkus laden, Wasserflaschen füllen, Proviant, Traubenzucker und Kameraausrüstung packen. In mir sind gemischte Gefühle; ich freue mich irrsinnig und bin aufgeregt, habe jedoch auch eine fast schlaflose Nacht hinter mir, bin müde, also nicht gerade in Hochform und ich vermisse meine lieben Menschen zuhause fest.

Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag (ich schlafe eine Stunde) und gegen Abend gehen wir auf einen kleinen Rundgang durch die Umgebung und besuchen die Batwa, eine ethnische Gruppe. Wiederum sehr sehr eindrücklich. UNVORSTELLBAR. Die Geschichten und Bilder dazu in den nächsten Tagen. Danach hab ich mich sehr über die einwandfrei funktionierende Dusche gefreut und noch viel mehr darüber, dass ich mir meine Bettflasche füllen kann. Als ich damit unter die Decke schlüpfe merke ich; da ist schon eine Bettflasche. Ohhhh wie schön, ist dass denn. Christian schiebt mir seine auch noch rüber, so liege ich also mit drei Bettflaschen gewärmt wohlig im Bett 😊

JA! Nun bin ich meinem grossen Traum ganz nah. Morgen früh gehts auf die Spuren von Dian Fossey, zu den letzten Berggorillas der Welt 🦍 

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Kommentare: 1
  • #1

    Gerti Nyffeler (Mittwoch, 26 Juni 2024 23:05)

    Freut mich für euch, eine so schöne Zeit zu erleben
    � für die schönen Bilder