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Uganda/Ruanda | Tag 17 | Kinigi | Ruhetag


Wie jeden Morgen trinke ich, seit wir hier im Hotel sind, einen «Tree tomato juice». Der ist echt lecker und reich an Kalzium, Kalium, Magnesium und Vitamin C. Eigentlich sollte ich das nicht trinken da die Tamarillo-Tomate zu den Nachtschattengewächsen gehört und somit entzündungsförderlich ist. Ich mache eine Ausnahme, achte sonst mittlerweile ziemlich gut darauf was ich esse, um meine Erkrankung im Zaun zu halten. Nur bei den Süssigkeiten und den leckeren frittierten Sachen happert es noch gewaltig 🙄 Es gibt hier in Uganda/Ruanda jedoch immer viel Gemüse und man kann zwischen verschiedenen vegetarischen Gerichten auswählen. Ich bin jedenfalls gespannt auf die nächsten Blutwerte. Schliesslich konnte ich die Entzündungswerte in den letzten Monaten alleine mit der Ernährung halbieren. Das stimmt mich hoffnungsfroh für die nächste Zeit und Jahre. 

 

Mittlerweile haben wir auch die sonnigen Plätzchen auf dem Areal des Hotels herausgefunden. Das ist gut, denn hier auf dieser Höhe ist es nicht sehr warm (tagsüber rund 22 Grad). Bis mittags können wir wunderbar auf unserer zimmereigenen Terrasse mit der wärmenden Morgensonne verweilen. Ich setze mich auch gerne auf die Stufen mitten im Garten. Nach dem Mittagessen und meinem obligaten Mittagsschlaf geht es auf die öffentliche Terrasse zum Lesen. 

 

Die Vögel zwitschern, schauen ab und an für ein Foto vorbei, die Sonne wärmt, das Essen ist fabelhaft und liebevoll angerichtet, die Lektüre sehr spannend und der Rucksack für morgen bereits gepackt. Was will frau mehr. 

 

Zwischen all der Idylle sind immer mal wieder Rufe, Musik, Parolen oder ein Gehupe auszumachen. Die Menschen pilgern in ganzen Strömen auf der Strasse. Heute ist der 1. Juli und Ruanda feiert den Unabhängigkeitstag von 1962. Wir geniessen auch das. Die Musik ist wunderschön und sehr rhythmisch.

Morgen gehts zu den Golden Monkeys. Es ist unser letztes Trekking… Es folgt noch der Kivu-See, der Akagera-National-Park und Kigali. Ich merke es den Speicherkarten an, dass wir langsam an das Ende unserer Reise gelangen. Sie füllen sich, die unzähligen Speicherkarten. Ich fotografiere in RAW, das braucht natürlich viel mehr Speicherplatz. Auf den Kapverden hatte ich in JPG abgespeichert und es nachher bereut, da natürlich für die Bearbeitung der Bilder einiges an Details verloren geht. 

 

Wir treffen zum x-ten Mal auf dieser Reise den Cousin von Tyson. Er hat bereits die vierte Safarigruppe und wundert sich, dass Tyson noch immer mit den Schweizern unterwegs ist 😂 Viele Touristen kommen eben nur wegen der Gorillas ins Land und dafür reicht dann ein Flug nach Kigali und der Abstecher in den Volcanoes-Nationalpark… Für mich undenkbar, ich möchte mit den Menschen und dem Land in Kontakt kommen. Wir durften so einzigartige und wunderbar erfüllende Momente erleben! Wenn ich nur an Wilson im Ishasha Wilderness Camp denke oder Godfred, der uns in seiner Familie willkommen hiess. Doch auch die unzähligen lustigen, lehrreichen und stets interessanten Stunden mit Tyson dürfen hier nicht fehlen oder unser Ausflug auf die Strasse gestern als einzige Weisse. Und stellt euch vor: Der Manager der Trackers Safari Lodge erliess uns alle Kosten der da konsumierten Dinge – wir sollen einfach wieder vorbeikommen. Undenkbar in einem Hotel in der Schweiz. Hey! So geht Gastfreundschaft… Ja, das ist Afrika und auch die starke Sonne. Trotz Schutzfaktor 50 habe ich mir beim Lesen an der Sonne einen zünftigen Sonnenbrand an Armen und Beinen geholt. Ohjeminee. Wenigstens habe ich die Après Soleil nicht vergeblich mitgeschleppt 😬

 

In Kigali werden wir bei Marco und Dianne Schommer weilen, dem einen oder anderen kommt der Name vielleicht bekannt vor. Die Zwei wurden vom SRF begleitet, als sie sich entschieden, von der Schweiz zurück in die Heimat von Dianne zu gehen. Marco hat mir im Vorfeld viele gute Tips gegeben, so auch, dass wir kleine Dollarnoten mitnehmen sollen für das Trinkgeld, da der Tageslohn in Ruanda nur rund 1,5 Dollar beträgt. 1,5 Dollar! Hier mache ich also die Brücke zum Reisebeginn mit den vielen 1-Dollar-Noten-Bündeln.

 

Zum Vergleich; ein Minenarbeiter, welcher den ganzen Tag gebückt ohne Tageslicht mit Mundmaske und Helm schuftet, bekommt einen Monatslohn von 50’000 Ruandischer Franc. Das sind rund 60 Euro. Ein Lehrer auf dem Land erhält 40’000 Franc und eine Servicefachangestellte in einem Restaurant in Kigali 50’000 Franc. Sind das nicht lächerliche Verdienste? Und, gerade in den ländlichen Gebieten Ruandas leben viele Familien mit Kindern, in extremer Armut. Aufgrund mangelnder Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, kämpfen diese Familien täglich ums Überleben. Und niemand dieser Menschen hat sich ausgesucht, wo er geboren ist… 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Eva (Montag, 01 Juli 2024 20:48)

    Liebe Sarah,
    Das erste Foto über der kleine Kolibri ist fantastisch wunderschön!..
    Alle Bilder sind eine Augenweide..! �
    Ich war heute wieder Mal bei euch gewesen, und diesmal habe Lias auch getroffen, es geht ihm glaube sehr gut! Vreni ist auch wieder zum glätten und kochen gekommen, wir haben Beide viel geplaudert und über einander gefreut! Sie ist so nett!..
    Ja, sonst ist alles in Ordnung, das Wetter bessert sich allmählich, und hier in der Schweiz herrscht eine magische Fussballfreude momentan und nach dem 2:0 Sieg gegen Italien! �
    Hebt Sorge, weiterhin!
    LG. Éva�