Ruandas Hauptstadt erstreckt sich über üppige Hügel, ist umgeben von hoch aufragenden Bergen, von denen der grösste der Mount Kigali ist, der sich 1850 Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Kigali liegt knapp südlich des Äquators, bedingt durch diese Lage ist das Klima ganzjährig sehr mild. Kigali ist das finanzielle, kommerzielle und kulturelle Zentrum des Landes, das von einem internationalen Flughafen bedient wird. Mit seiner interessanten Architektur, den belebten Strassen, mäandernden Boulevards und grünen Hängen gilt Kigali als eine der attraktivsten Städte Afrikas und ist definitiv einen Besuch wert.
Jeder der von unseren Reiseabsichten hörte, sagte zuerst «Was willst du denn in Ruanda und Uganda?» und dann vielleicht noch «Gehst du zu den Gorillas?» oder «Da würde ich nicht hingehen, das ist mit zu unsicher». Ist es nicht ziemlich fies, die Länder auf diese Dinge zu reduzieren?
Unfassbar wie schnell die 3,5 Wochen vorbei gegangen sind! Es ging mir lange gut (mit kleinen Zwischenhängern), da wir unsere Tage strukturiert mit Pausen gestalten konnten und extra Ruhetage eingefügt hatten. Doch der gestrige Tag hat mich nun komplett aus der Bahn geworfen, dies, nachdem es mir nach den Bergen sowieso nicht mehr so famos ging. So hoffe ich auf einen ruhigen Flug und dann guten erholenden Schlaf die nächsten Tage.
Die letzte Unterhose wird aus der Tasche gezupft… Dunst hängt über der Stadt. Nach dem Frühstück fahren wir durch die Abgase und das Gewummel der Stadt. Heute besuchen wir die Völkermord-Gedenkstätte in Kigali. Dafür rechnen wir viel Zeit ein. Der Einlass ist stark kontrolliert. Das Gepäck, auch wir, werden gescannt. Bereits beim Einführungsfilm kommen mir die Tränen. Dieser Besuch ist tief erschütternd, jedoch ein wichtiger Schritt im Versuch, die Geschichte von Ruanda zu verstehen. Die internationale Gemeinschaft ist nicht ganz unbeteiligt an diesem Gemetzel, sie entschied sich, die Hinweise zu diesem geplanten Genozid zu ignorieren. Die Rolle insbesondere der UN und Frankreich wirft viele Fragen auf. Mit Tränen in den Augen wandere ich durch die Räume, geschockt über die Grausamkeit, die den Menschen angetan wurde. Die meisten Familien wurden zerstört. Sehr sehr viele Menschen verloren ihr Leben, darunter auch kleine Kinder, Babys. Das Durchschnittsalter in Ruanda liegt heute bei unglaublichen 20 Jahren! Dieses Jahr sind es 30 Jahre seit dem Genozid. Alle Menschen die wir auf unserer Reise getroffen haben, haben diese Zeit mit- und überlebt.
Nach diesem harten Brocken Geschichte haben wir ein letztes gemeinsames Mittagessen mit Tyson. Mir ist, aus verschiedensten Gründen, schwer ums Herz, auch wenn ich mich natürlich sehr auf die Kinder, Familie und Freunde in der Schweiz freue.
Wir besuchen noch den Kimironko Markt. Gegen 18 Uhr müssen wir zum Flughafen. Unser ganzes Gepäck inklusive Auto wird gescannt. Ebenso wir. Der Drogenspürhund beschnüffelt noch das Auto. Erst dann können wir in das Flughafengelände einfahren. Wir haben einen Nachtflug. Sind um 6.45 Uhr in Brüssel und dann um 11:05 Uhr in Zürich. Der Abschied von Tyson ist sehr herzlich und sehr ergreifend. Wir lassen einen Freund zurück. Tyson hat unsere Reise mit seiner freundlichen, aufgeweckten und hilfsbereiten Art stets gut begleitet. Für Tyson gibt es eine dicke Umarmung und, wie könnte es anders sein, viele Tränen. Auch ihm ist es schwer ums Herz.
THANK YOU CITY TYSON ❤️
WE WILL MISS YOU!
Es waren sehr bereichernde, spannende und schöne Momente die wir hier in Uganda und Ruanda erleben durften. Zu keiner Zeit haben wir uns unsicher oder bedroht gefühlt!
Die Menschen sind offen, hilfsbereit, freundlich, interessiert und haben viel Wissen. Landschaftlich sind es zwei wunderschöne Länder, wir haben verschiedenste Zonen gequert, allesamt sind es sehr wertvolle Ökosysteme. Uganda und Ruanda haben auch was die Tierwelt angeht viel zu bieten. Die Länder sind wohl dichtemässig nicht mit einem Safariland wie Kenia oder Tansania zu vergleichen, dafür gibt es hier die berührenden Berggorillas, wenig Touristen und ganz viel Herzlichkeit 🥰 Für uns beide war Uganda – die Perle Afrikas – diesbezüglich unübertroffen. Doch auch in Ruanda haben wir viel Herzlichkeit erlebt, die Menschen sind hier einfach etwas zurückhaltender.
Meine vollbestückte Reiseapotheke habe ich kein einziges Mal gebraucht. Wir haben keine Mücken angetroffen, vertrugen die Malariatabletten, hatten nie Magenprobleme oder sonstige Zwischenfälle. Gegessen haben wir sehr sehr fein. Gerade für Vegetarier ist es hier ein Paradies! Da kann manch Schweizer Restaurant einpacken. Und, wir hatten definitiv zu viel Mückenspray und Sonnencreme im Gepäck 😬 Wer also demnächst mit Mücken zu tun hat, wir haben noch Spray abzugeben, die Sonnencreme brauchts für die Einsätze im Garten oder Aufenthalte in den Bergen.
Wir nehmen viele glückliche, bewegende und eindrückliche Momente in unserem Herzen mit. Ich hoffe auch ihr habt das Mitreisen genossen und Eindrücke über diese zwei Länder in Ostafrika erhalten. Danke an dieser Stelle für euer Interesse und eure Kommentare. Danke auch travel worldwide in Zürich und besonders Claudia Züger für die einwandfrei vorbereitete Reise. Alles hat reibungslos geklappt!
Die Bilder sind allesamt unbearbeitet und ohne Filter aufgenommen.
Euch allen wünsche ich schöne Sommerferien. Bleibt gesund und bis zum nächsten Mal 😊☀️
Wir warten auf unseren Flug…
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Vreni Schwyter (Montag, 08 Juli 2024 19:36)
Nach den vielen eindrücklichen Kommentaren und so prächtigen Bildern können wir uns eure Vorfreude im nachhinein gut vorstellen. DANKE für die täglichen Rapporte, denn so konnten wir fast mitreisen. Wir wünschen euch einen angenehmen Flug und gutes Nachhausekommen!