Die Kapverden sind im Allgemeinen kein gefährliches Reiseziel mit einer extrem gastfreundlichen und offenherzigen Bevölkerung. Kleinkriminalität
existiert praktisch nicht. Das Land ist politisch stabil und zählt zu den sichersten Ländern Afrikas. Die Menschen helfen wirklich gerne wo sie nur können.
Wir haben nur gute Erfahrungen gemacht und lassen dennoch das Schiffswrack Cabo de Santa Marià Schiffswrack sein. Es wird vor diesem Strandabschnitt gewarnt, es gab da in jüngerer Zeit einige
Überfälle. Wir müssen es ja nicht herausfordern…
Deshalb fahren wir, wie immer mit Durchschnittstempo 30, auf die Anhöhe gegenüber und schauen von da auf die Küste. Rau, wild und schön! Weit vorne ist auch Espinguera «unser» ehemaliges
Fischerdorf. Später am Tag finden wir DEN Hammerstrand 🥰 Wir teilen ihn alleine mit drei Kitesurfern. Auf dem Rückweg fahren wir durch ein Aussenquartier von Sal Rei. Armut wohin ich schaue und
plötzlich stinkt es bestialisch. Ich sehe erst auf den Fotos was es war: Eine Sau bei der die Haare abgebrannt wurden.
Unsere Tage auf der Insel, den Inseln, neigen sich dem Ende zu. Bewusst haben wir nebst dem Schiffswrack auf weitere zwei Ausflüge verzichtet. Erstens auf den Besuch des einzigen natürlichen
Süsswassersees auf den Kapverden. Es wäre eine längere Rumpelfahrt quer durch die Insel und dann eine Stunde zu Fuss hin- und wieder zurück. Bei 29 Grad…
Wir denken, dass das Becken inkl. Wasserfall in dieser Jahreszeit zu wenig bis gar kein Wasser hat. Für mich wäre diese Tour wohl eh zu viel des Guten. Mir sitzt noch die lange Erholungszeit nach
der Wanderung an Pfingsten im Nacken. Nein, das machen wir nicht, hatte ich doch gerade gestern Abend wieder einen Linksdrall beim Gehen – nein, kein Alkohol – sondern noch immer meine
Postcovid-Beschwerden.
Zweitens die Beobachtung von Meeresschildkröten beim Eier legen in der Nacht. Obwohl dies eine Führung wäre, die von einer Tortuga-Foundation durchgeführt wird, denken wir, das kann für die Tiere
nicht gut sein in diesem sensiblen Moment gestört zu werden. Lieber nehmen wir all die berührenden Begegnungen mit, die wir einfach so mit diesen wunderbaren Tieren machen durften. Gerade gestern
haben wir im Meer wieder eine kleine Schildkröte gesehen 🥰
Hier auf Boa Vista fällt mir der Abschied besonders schwer. Die endlose Weite, die unberührte Natur, die herzlichen Begegnungen und das wohl für viele von euch «langweilige» Geschehen auf dieser
Insel entspricht meinem Naturel, obwohl ich das quirrlige und bunte Leben auf São Vicente auch sehr gemocht hatte. Vorallem das Marktgeschehen und das Tragen der Waren auf dem Kopf hat sich bei
mir als Erinnerung festgesetzt und natürlich die herzlichen Menschen in unserem tollen Guesthouse!
Wir packen. Ich kämpfe mich durch das Online-Boarding der TAP. Ja, morgen ist Reisetag, es geht – diesmal geplant – nach Lissabon. Unsere Unterkunft liegt, wie könnte es anders sein: an der Rua
da Boavista ☺️ Im Gepäck haben wir ganz viel Gelassenheit von den Kapverdischen Inseln. Unser letzter Abend ist sehr stürmisch. Es klappert, pfeifft und schäppert die ganze Nacht. Ob da sogar
noch Regen kommt?
NO STRESS!
❤️ Boa Vista
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